Immersity Lab

Eine innovative, digitale und softwarebasierte Dienstleistung, die die User Experience von öffentlichen Räumen messbar macht

Angesichts sich stetig ändernder Nutzungsbedingungen und -interessen unterliegen öffentliche Räume immer neuen Anforderungen. So kämpfen z. B. Innenstädte mit Herausforderungen durch Leerstand oder hohe Verkehrs- und Umweltbelastungen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an attraktiven Wohnquartieren und nachhaltiger Mobilität. Trotz rasanter Digitalisierung bleibt der physische Raum zentraler Ort des alltäglichen Handelns und menschlicher Interaktion. Die Frage nach lebenswerten Räumen, die den Bedürfnissen ihrer Nutzenden entsprechen, ist von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Wie kann ein öffentlicher Platz wieder belebter, eine Bushaltestelle zugänglicher, Informationen besser platziert werden? Welche Zonen sind für die Nutzenden besonders sichtbar und wichtig und wie kann der Impact einer Veränderung vorab gemessen werden? Oftmals fehlt es an einem evidenzbasierten Verständnis der Wirkung solcher Räume auf die Nutzenden, was zu Fehlplanungen und bei der Umsetzung entsprechend zu Widerstand und geringerer Nutzung führen kann. Um das Nutzungspotenzial von Räumen ausschöpfen zu können, braucht es neue Methoden, die neben funktionalen auch emotionale Aspekte berücksichtigen und so ein tieferes Verständnis von User Experience ermöglichen.

Dafür entwickelt Immersity Lab mit der Software ISA (Immersive Spatial Analysis) ein neues Werkzeug. Anhand von Echtzeitinterviews und Eye-Tracking in Virtual-Reality-Simulationen wird die User Experience (UX) von Räumen sichtbar. So können Maßnahmen und Entwürfe vorab auf ihre funktionale und emotionale Wirkung hin evaluiert werden. Es werden „emotionale Karten“ von Räumen erstellt, welche eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage für die Gestaltung liefern. Mögliche Raumkonzepte können somit noch vor einer aufwändigen baulichen Umsetzung miteinander verglichen werden. Als softwarebasierte Dienstleistung, die die User-Experience von (noch nicht gebauten) Räumen sichtbar macht, ist sie für jeden Raum anwendbar. So kann die neue Haltstelle oder der Bahnhof unter dem Aspekt der Orientierung oder das Flughafenterminal auf die subjektive Sicherheit der Nutzenden hin untersucht werden. Die in den „emotionalen Karten“ visualisierten Daten bieten dann die Grundlage, um die untersuchten Räume entsprechend der User Experience zu planen und zu gestalten.

Aus langjähriger interdisziplinärer Zusammenarbeit in Forschungsprojekten zu Mobilitätsdesign und Virtual-Reality-Simulationen am OIMD entstand die Idee, Immersity Lab als Anwendung zu entwickeln, die für Planung und Praxis zur Verfügung steht. In einem interdisziplinären Team (Design, Software Engineering, Sozialwissenschaften) wird die softwarebasierten Dienstleistung mit Hilfe von KI optimiert und ihr wirtschaftliches Potenzial untersucht .

Das Projekt wird im Förderprogramm Distr@l des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation (Förderlinie 4a) gefördert.

Art des Projekts • Anwendungsprojekt (Transfer)
Verantwortliche • Dipl.-Des. Julian Schwarze
Team • Hanna Bader M.A., Dr. Andreas Blitz, Max Brandl M.A., Dipl.-Des. Andreas Grzesiek, Philipp Kaltofen M.A., Dipl.-Des. Julian Schwarze, Dipl.-Des. Annika Storch
Status • laufend
Laufzeit • 11/2024 – 10/2026
Förderung • Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation (Förderprogramm Distr@l 4a)

Förderung

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